Weinbauern:
Die Familie Zweifel ist seit 1346 in Höngg erwähnt. Als Weinbauern, Müller, Lehrer und aktive Mitglieder im Gemeindeleben prägen sie Höngg seit über 600 Jahren mit. Die ersten Reben der Familie Zweifel in Höngg wurden 1440 erstmals erwähnt. Die Industrialisierung und die Zerstörung der einheimischen Reben gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts durch eingeschleppte Krankheiten aus Amerika (Reblaus und Mehltau) bewogen Emil und Paul Zweifel, neben dem angestammten Rebbauernbetrieb, mit dem Handel von Weinen und der Produktion von Obstsäften zu beginnen.
Die Gründerzeit:
1898 gründeten Emil und Paul Zweifel die Firma Gebrüder Zweifel, Eigenbau und Handel mit Weinen und Produktion von Obstsaft. Angrenzend an das Zweifel-Stammhaus aus dem 16. Jahrhundert bauten sie 1919 grosszügige Büro- und Produktionsräumlichkeiten für den expandierenden Betrieb, der sich immer mehr auf die Obstsaftproduktion spezialisierte.
1946/47 wurde die Mosterei erweitert und war nun der modernste Betrieb Europas. Die nächsten Jahre waren durch eine stetig zunehmende Konkurrenz auf dem Getränkesektor gekennzeichnet. Der Umsatz der Mostereien sank auf das Vorkriegsniveau, und die von den US-Soldaten in Europa eingeführten Süssgetränke (Coca-Cola) beanspruchten einen immer grösseren Marktanteil. Im Jahre 1983 wurden die Mostereiaktivitäten in Höngg eingestellt.
Mineralwasser und Kartoffelchips:
Um die bestehenden Räumlichkeiten und Fahrzeuge besser auszulasten, begann die Familie Zweifel 1958 mit dem Handel und Vertrieb von Mineralwasser. Gleichzeitig nahm sie in Höngg die Produktion von Kartoffel-Chips auf. Die Zweifel Pomy Chips AG ist innert kürzester Zeit zum grössten Chips- und Snack-Unternehmen der Schweiz gewachsen. Produziert wird heute in Spreitenbach.
Renaissance des Rebbaus und der eigenen Kelterung:
Nach 70 Jahren Weinhandel beschloss die Familie Zweifel 1968 Rebland im Lattenberg bei Stäfa und in Regensberg zu kaufen oder zu pachten und wieder eine eigene Weinkelterung einzurichten. Anlass war die Wiederbepflanzung des städtischen Rebbergs Chillesteig unterhalb der Höngger Kirche, die einer Idee des Firmenchefs Heinrich Zweifel entsprang. Die eigenen Lagen Klingen und Riedhof ergänzen das Angebot an Höngger Weinen. Dazu kommen eigene Reblagen in Stäfa, Regensberg, Otelfingen und Remigen.
Direktimporteure für Weine aus der ganzen Welt:
Schon 1960 konnte Zweifel die Regionalvertretungen namhafter Winzer aus dem Tessin und Neuenburg übernehmen. Später kamen die Weine der Hofkellerei Liechtenstein sowie Südtiroler und Trentiner Spezialitäten hinzu. In den 1970er- und 1980er-Jahren entstanden aus Reisen nach Portugal, Kalifornien und Australien Exklusivvertretungen erstklassiger Produzenten. In den 1990er-Jahren folgten Chile, Argentinien, Südafrika und Neuseeland. Nach der Jahrtausendwende, dem allgemeinen Trend hin zu europäischen Provenienzen folgend, wurde das Portefeuille mit Importen erlesener Weine aus Italien, Frankreich und Iberien wesentlich ausgebaut. So sind heute in unserem Angebot die wichtigsten grossen Weinländer ebenso vertreten wie Prestige-Regionen und neue, spannende Gebiete auf der Weinkarte.